Der Countdown läuft! Fussballfans, die sich entschlossen haben, zur Europameisterschaft 2012 zu fahren, um „live“ im Stadion dabei zu sein, bekommen langsam Reisefieber. Und mancher überlegt vielleicht noch, ob er kurz entschlossen nach Polen oder in die Ukraine reisen sollte! Am 8. Juni wird in Warschau das erste Spiel der Gruppe A (Polen, Griechenland, Russland, Tschechien) angepfiffen. Gastgeber Polen und Griechenland treffen aufeinander.

Europameisterschaft 2012
Deutschland ist in der zweiten Gruppe, zusammen mit den Niederlanden, Dänemark und Portugal. Die deutschen Vorrundenspiele finden alle in der Ukraine statt, und zwar in Lwiw (am 9. Juni gegen Portugal und am 17. Juni gegen Dänemark) sowie in Charkiw (am 13. Juni gegen die Niederlande). In der Gruppe C sind Spanien, Italien, Irland und Kroatien, und in die Gruppe D wurden außer dem Gastgeber Ukraine noch Schweden, Frankreich und England gelost. Die Halbfinales der EM werden am 27. Juni in Donezk (Ukraine) und am 28. Juni in der polnischen Hauptstadt ausgetragen. Das Finale der Europameisterschaft findet am 1. Juli in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, statt.
Die Gastgeber:
Eine Europameisterschaft bietet eine gute Gelegenheit, in ein Gastgeberland zu reisen und dabei auch Land und Leute ein wenig kennen zu lernen. Aus deutscher Sicht gehören Polen und die Ukraine sicherlich nicht zu den „klassischen Urlaubsländern“. Gerade deshalb dürfte ein Trip nach Osteuropa für manchen Fußballfan ein faszinierendes und einmaliges Erlebnis werden! Und wer Natur und Kulturschätze Osteuropas erst einmal erlebt hat, wird vielleicht auch wiederkommen … Die Spiele der EM 2012 in Polen und Ukraine finden in acht interessanten Städten statt.
Polen:
Die polnischen Gastgeberstädte sind Warschau, Danzig, Posen und Breslau. Da Warschau ohnehin Austragungsort eines Halbfinales der Europameisterschaft ist, bietet sich ein Städtetrip in die polnische Hauptstadt besonders an. Historisch interessierte Besucher werden mit Vergnügen durch die wunderschöne Altstadt von Warschau bummeln und die vornehmen Bürgerhäuser, das Königsschloss und die barocke Jesuitenkirche bewundern. Wer sich für Kunst interessiert, kann ein paar Stunden im National-Museum verbringen, und Musikfreunde schauen sicherlich gern im Frédéric-Chopin-Museum vorbei. Allen Touristen, die nach Herzenslust shoppen möchten, sei das riesige Einkaufszentrum „Zlote Tarasy“ („Goldene Terrassen“) empfohlen. Fußball-Fans, die nach Ende der Europameisterschaft noch ein paar Urlaubstage in Polen verbringen möchten, könnten in den Norden des Landes, an die Ostsee, fahren. Bei Leba nordwestlich von Danzig finden die Badegäste riesige Dünen und lange Strände mit feinem weißem Sand. Auch bei Elbing östlich von Danzig – am Frischen Haff – können Badegäste sich an sauberen Stränden sonnen und auf Bernsteinsuche gehen.
Ukraine:
Vier Städte der Ukraine sind Austragungsorte von Spielen der Europameisterschaft, nämlich die Hauptstadt Kiew, Donezk im Südosten, Lwiw (Lemberg) im Westen und Charkiw im Nordosten. Da das deutsche Team in der Vorrunde in Charkiw und Lwiw antreten wird, reisen sicherlich zahlreiche deutsche Fans in diese Städte. Und ein Besuch lohnt sich – nicht nur wegen des Fußballs! Charkiw, die zweitgrößte ukrainische Stadt, besitzt beeindruckende historische Bauwerke, beispielsweise die Klosterkathedrale „Maria-Schutz“, erbaut 1689, und das barocke Universitätsgebäude (früher Katharinenpalast). Die Altstadt von Lwiw ist UNESCO-Weltkulturerbe, und zu ihren großartigsten Bauwerken gehören die Kirche „Mariae Himmelfahrt“, erbaut 1360, und die prächtige „Boim“-Kapelle aus der Renaissance-Zeit. Zum Endspiel reisen die Fans nach Kiew. Wer noch einen oder zwei Tage Zeit hat, um nach der Europameisterschaft noch die ukrainische Hauptstadt zu besichtigen, könnte z.B. in das Museum in der Sophienkathedrale gehen. Dort sind wertvolle Ikonen und andere byzantinische Kunstwerke ausgestellt. Die Kathedrale selbst wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Ihre vergoldeten Turmspitzen glänzen im Sonnenlicht. Draußen vor der Stadt ist eine beeindruckende Gedenkstätte errichtet worden. Das „Mutter-Heimat-Denkmal“ mit Museum erinnert an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Wanderfreunde, die nach dem Trubel der Europameisterschaft ein wenig Ruhe und Entspannung suchen, könnten ein paar interessante Touren in den ukrainischen Karpaten, südlich von Lwiw, unternehmen. Die Berge der Region sind teilweise über 2.000 m hoch, und die Landschaft mit Bergseen, Wasserfällen und Höhlen ist wildromantisch.